Betrugsversuch, Zahlendreher oder technisches Problem – ab und zu müssen deutsche Banken eine Überweisung rückgängig machen. Eine Rücküberweisung wird also fällig. Dabei ist schnelles Handeln besonders wichtig, denn nur so besteht die Chance, das fälschlich vom Konto abgebuchte Geld zurückzubekommen.
Im Jahr 2021 führten in Deutschland lebende Menschen durchschnittlich rund 86 Überweisungen durch. Dabei geben die Zahlenden dem Finanzinstitut den Auftrag, einen bestimmten Betrag von ihrem Girokonto auf das Konto der Empfangenden zu überweisen. Das geschieht oft über Online-Banking.1
Bei Fehlern oder Problemen muss dieser Vorgang rückgängig gemacht werden. Wie Menschen eine Rücküberweisung veranlassen können, erklärt dieser Artikel.
Bei einer falschen Überweisung oder Lastschrift kann es nötig sein, einen Überweisungsrückruf zu veranlassen. Ist dieser erfolgreich, wird eine Rücküberweisung der Summe gemacht, die vorher fälschlicherweise vom Konto überwiesen oder abgebucht wurde. Wie das Wort impliziert, wird die Überweisung damit rückgängig gemacht.
Viele Fälle, die eine Rücküberweisung erfordern, sind auf menschliche Fehler zurückzuführen. Das kann eine falsche Eingabe bei der Kontonummer sein oder eine extra Ziffer beim Betrag.
Wer Überweisungen online macht, verringert die Chance, dass etwas schiefläuft. Online-Überweisungen sind sicherer, denn eine krakelige Handschrift kann nicht falsch gelesen werden und wenn die IBAN nicht mit dem entsprechenden Empfängernamen übereinstimmt, überweist die Bank erst gar nicht.2
Ab und an unterlaufen auch dem Kreditinstitut oder dem System Fehler. Dazu zählt eine Überweisung, die aus Versehen doppelt getätigt wurde oder eine falsche Summe, die durch Lastschriftverfahren eingezogen wird. Auch wenn Geld ohne Lastschriftmandat abgebucht wurde, liegt ein offensichtlicher Fehler vor, der eine Rücküberweisung nötig macht.
Zusätzlich kann man eine Überweisung rückgängig machen im Betrugsfall. Dazu gehören unter anderem der sogenannte Enkeltrick, Love Scamming (die moderne Form des Heiratsschwindels) oder ein versuchter Verkaufsbetrug. Wird der Betrug bemerkt, kann unter bestimmten Umständen die Überweisung widerrufen werden.
Zeit ist im wahrsten Sinne des Wortes Geld, wenn es darum geht, eine Überweisung rückgängig zu machen. Egal ob bei der Überweisung ein Fehler gemacht wurde oder Betrug vermutet wird – es ist am besten, die Bank sofort zu kontaktieren. So kann die Überweisung vielleicht noch storniert oder sonst ein Überweisungsrückruf veranlasst werden.
Es ist einfacher, eine Überweisung zu stornieren, bevor das Geld das Girokonto verlässt, als es später zurückzufordern. In der EU dürfen Online-Überweisungen höchstens einen Bankarbeitstag dauern, sodass das Zeitfenster für eine Stornierung nicht besonders groß ist.3
Wenn Absende- und Empfängerkonto bei derselben Bank sind, passiert die Überweisung meistens sogar in Echtzeit. Ausnahme ist das Wochenende, wenn keine Überweisungen getätigt werden.
Die Service-Hotline ist die erste Anlaufstelle, um eine Überweisung zu stornieren oder im Notfall eine Rücküberweisung zu beantragen. Die Bank leitet die nötigen Schritte ein. Meistens muss ein Nachweis der Überweisung, entweder als Kopie oder in digitaler Form, erbracht werden.
Manche Banken bieten auch die Möglichkeit, mit einem Klick beim Online-Banking eine Überweisung rückgängig zu machen. Auch hier hängt der Erfolg davon ab, ob das Geld schon überwiesen wurde oder nicht.
Bei Fehlern wie einer Doppelüberweisung ist eine Rücküberweisung in der Regel kein Problem. Diese lässt sich leicht nachweisen und korrigieren.
Schwieriger sieht es aus, wenn bei der IBAN oder dem Betrag ein Fehler unterlaufen ist und das Geld schon auf dem anderen Konto eingegangen ist. Wer eine Online-Überweisung rückgängig machen lassen will, muss die Bank beauftragen, den Überweisungsrückruf einzuläuten. Dabei tritt die Bank mit der Empfängerbank in Kontakt, die wiederum die Person in Frage um eine Rücküberweisung bittet.
Grundsätzlich ist die empfangende Person der fälschlichen Überweisung zur Rückgabe verpflichtet und macht sich mit einer Weigerung strafbar. Wird das Geld aber nicht freiwillig zurücküberwiesen, muss die überweisende Person erst Anzeige erstatten.4
Erfolg ist eigentlich nur garantiert, wenn der Fehler sofort bemerkt und eine Rücküberweisung beantragt wird. Die Bank ist nicht verpflichtet, die falsche Überweisung selbst auszugleichen.
Bei Problemen mit einer SEPA-Lastschrift hat die Person, der das Konto gehört, acht Wochen Zeit, das Geld zurückzufordern. Wird Betrug vermutet oder liegt kein SEPA-Mandat vor, hat sie sogar 13 Monate Zeit. Manche Plattformen bieten dafür auch Käuferschutz an.2
Jede Bank verlangt Gebühren für den Rückholservice von Überweisungen. Diese Gebühren werden von der Bank festgelegt und liegen bei 10-25 Euro pro versuchter Rückholung.5 Hier ist eine Übersicht der PayPal-Gebühren für Rücklastschrift und andere Leistungen. Bei Auslandsüberweisungen fallen oft höhere Gebühren an und sie sind zudem viel seltener erfolgreich, da Banken grenzübergreifend hier kaum kooperieren. Kund:innen können sich nur aussuchen, ob der Rückholservice in Anspruch genommen werden soll oder nicht. Bei kleineren Summen rentieren sich Gebühr und Aufwand vielleicht gar nicht.
Fehler bei Überweisungen können schnell passieren und eine Rücküberweisung nötig machen. Der Vorgang ist jedoch nicht immer erfolgreich und zudem gebührenpflichtig. Daher sollten die Kontoführenden Überweisungen immer sorgfältig überprüfen und regelmäßig das Konto einsehen, so dass im Notfall sofort gehandelt werden kann.
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