Kontoführungsgebühren verstehen: Gebühren im Zusammenhang mit Bankkonten

Laut dem Bankenverband gibt es mehr als 114 Millionen Girokonten in Deutschland, die täglich für Überweisungen, Einzahlungen und zum Abheben von Bargeld genutzt werden.1

Dabei bieten immer weniger Banken kostenlose Konten an. Im Gegenteil: Bei den meisten Konten fallen monatliche Kontoführungsgebühren an. Im Durchschnitt kostet ein Konto etwa 120 Euro pro Jahr – aber es geht auch günstiger.2

In diesem Artikel wird erklärt, was diese Gebühren überhaupt sind, was sonst noch für Kosten anfallen und wie diese minimiert werden können.

Was sind Kontoführungsgebühren und warum sind sie wichtig?

Banken sind Dienstleistungsunternehmen und ihre Dienstleistungen müssen, wie so viele andere auch, von den Kund:innen bezahlt werden. Bei der Eröffnung (und Führung) eines Bankkontos geschieht das generell in Form von Kontoführungsgebühren. Es ist daher wichtig, sich über die verschiedenen Konten und Gebühren zu informieren, und auch das Kleingedruckte zu lesen, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.3

Es gibt zwar immer noch Banken, die ein Konto ohne Kontoführungsgebühren anbieten, allerdings muss dann oft an anderer Stelle für den Service der Bank bezahlt werden.

Beispiele für verschiedene Bankgebühren:

Es gibt verschiedene Arten von Kontogebühren, die von der Bank erhoben werden können. Einige sind offensichtlich, andere können etwas versteckt sein.3

Kontoführungsgebühren

Um ein Girokonto bei einer Bank zu führen, wird oft eine monatliche Gebühr veranschlagt. Wie hoch diese Gebühr ist, hängt von der Bank ab. Sogar bei den regionalen Zweigen einer Bankgruppe kann es Unterschiede geben.4

Einige Banken berechnen keine Kontoführungsgebühren, wenn monatlich ein gewisser Mindestbetrag auf dem Konto eingeht. Bei anderen ist das Alter der Person wichtig oder ob sie zum Beispiel noch studiert. Je mehr monatlich bezahlt wird, desto mehr Dienstleistungen können enthalten sein. Dazu gehören z.B. die monatlichen Gebühren für eine Kreditkarte, Versicherungen und Rabatte beim Online-Einkauf auf bestimmten Portalen.4

Manche Banken bieten auch ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühren an. Wie eingangs erwähnt, werden diese allerdings immer seltener. Wer eine Bank ohne Kontoführungsgebühren findet, muss aufpassen, denn oft werden dann andere Serviceleistungen höher berechnet.

Inzwischen gibt es ein bisschen mehr Transparenz für Kund:innen: Banken dürfen zwar für die Kreditkarte oder Girokarte Geld berechnen, aber das Konto darf dann nicht als „kostenlos“ vermarktet werden.4

Transaktionsgebühren

Bei Banken können verschiedene Transaktionen und Überweisungen mit Gebühren verbunden sein. Wer beispielsweise von einem Geldautomaten (ATM) Bargeld abheben möchte, muss oft Gebühren bezahlen. (Der folgende Artikel erklärt: Was sind ATM-Gebühren?) Dazu gehören Gebühren für den Geldautomaten selbst, aber unter Umständen auch Gebühren für die gewünschte Transaktion oder Überweisung bei der Bank.3

In der Regel wird dabei unterschieden, ob an einem bankeigenen Geldautomaten abgehoben wird oder an einem fremden. Aber auch da gilt zu beachten: Es können durchaus Gebühren bei derselben Bank, aber beim Abheben in einer anderen Region, anfallen.4

Gebühren für Banküberweisungen

Gerade bei Konten ohne Kontoführungsgebühren werden oft Gebühren für eine Banküberweisung fällig. Diese Überweisungsgebühren können pro Überweisung berechnet werden. Bei den meisten Banken ist auch eine Echtzeit-Überweisung um einiges teurer, da es sich um einen Express-Service handelt, der technisch anspruchsvoller ist.5

Gebühren für Auslandsüberweisungen

Oft fallen höhere Gebühren für Auslandsgeschäfte an. Das gilt insbesondere für eine Auslandsüberweisung außerhalb des SEPA-Raums. Zudem kann es zu Kosten kommen, wenn Geld aus dem Ausland in einer Fremdwährung aufs Konto eingeht. Diese werden von der Bank festgelegt und können eine Abwicklungsgebühr und Gebühr für den Währungsumtausch beinhalten.6

Wird im Ausland mit der EC-Karte Geld abgehoben oder mit der Kreditkarte bezahlt, dann können zusätzliche Gebühren anfallen. Wie hoch diese sind, bestimmen oft die Art der Karte, die Bank und der Wechselkurs.6

Überziehungszinsen

Bei einer Kontoeröffnung räumen einige Banken sofort einen Disporahmen ein, der sich meistens nach dem Monatsgehalt richtet. Dispozinsen fallen dann an, wenn dieser Rahmen genutzt wird und das Konto ins Minus geht. Wird das Konto über den Disporahmen hinaus belastet, dann fallen die sogenannten Überziehungszinsen an. Diese sind oft höher als die Dispozinsen.7

Wie hoch die Dispo- und Überziehungszinsen sind, liegt bei der Bank.

Tipps zum Senken der Bankgebühren

Schon vor der Eröffnung eines Bankkontos ist es wichtig, mögliche Kosten zu vergleichen. Es kann sogar sinnvoll sein, erstmal die Hausbank zu fragen, ob es nicht ein günstigeres Kontomodell gibt. Da die Konkurrenz inzwischen sehr groß ist, kann es sein, dass sich einige Banken auf eine Senkung der Gebühren einlassen.

Wer die Bank wechseln will, sieht schnell den Preisunterschied zwischen Direkt- und Onlinebanken. Dieser Unterschied ist leicht erklärt: Während Direktbanken den direkten Kundenkontakt ermöglichen, brauchen sie dafür ein Gebäude und mehr Personal und haben Betriebskosten. Diese müssen auf die ein oder andere Weise mit den Kontoführungsgebühren von der Kundschaft bezahlt werden.8

Ein wichtiger Punkt, um Kosten zu senken oder gering zu halten: Regelmäßig die Kontoaktivitäten überprüfen. So können zum Beispiel heftige Überziehungszinsen vermieden werden.

Warum ist es wichtig, Kontoführungsgebühren zu vergleichen?

Auch wenn eine Bank damit lockt, keine Kontoführungsgebühren zu veranschlagen, werden oft an anderer Stelle Gebühren erhoben. Die Dienstleistungen, die eine Bank erbringt, müssen schließlich irgendwie bezahlt werden.3

Daher ist es sinnvoll, die diversen Gebühren vor der Kontoeröffnung zu vergleichen. Günstiger wird es oft beim Online-Banking mit einer digitalen Geldbörse und wenn Überziehungszinsen vermieden werden. Für Ersteres können Kund:innen zum Beispiel ein PayPal-Konto eröffnen.

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