Social-Media-Betrug: Was ist das und wie kann es vermieden werden?

Die Erfindung des Internets revolutionierte die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Menschen rund um den Globus. Rund 4,76 Milliarden Menschen weltweit nutzen Social-Media-Plattformen, um sich zu vernetzen und auszutauschen. Mehr als zwei Drittel der in Deutschland lebenden Menschen sind täglich auf sozialen Netzwerken aktiv.1

Die negativen Begleiterscheinungen: Cyberkriminalität und Social-Media-Betrug steigen stetig an und erreichten auch im Jahr 2023 wieder hohe Fallzahlen. Das BKA meldete 134.407 angezeigte Fälle und betonte dazu, dass der Bereich Cybercrime ein großes Dunkelfeld aufweist, da die Taten oft weder bemerkt noch angezeigt werden. Insofern spiegelt die Zahl der Anzeigen nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Kriminalität wider.2

Wachsamkeit ist im digitalen Zeitalter daher unerlässlich, um den Betrug in sozialen Medien zu vermeiden.3 In diesem Artikel werden gängige Betrugsarten beschrieben und mögliche Präventionsstrategien erklärt.

Was ist Social-Media-Betrug?

Betrügereien in den sozialen Medien sind oft darauf ausgelegt, Menschen auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter zu täuschen. Cyberkriminelle können hier unterwegs sein, um das Vertrauen von Menschen auszunutzen und sie online auszubeuten.4

Das machen sie gerne mit falschen Angeboten und mit Phishing-Methoden, bei denen sie darauf abzielen, dass Opfer auf Links klicken oder Nachrichten beantworten und ihre persönlichen Informationen übermitteln.4

Häufige Arten von Social-Media-Betrug

Auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen gibt es bestimmte Betrügereien, die immer wieder vorkommen. Es folgt eine Liste der Arten von Social-Media-Betrug, die derzeit in Deutschland grassieren (Achtung: diese können sich jederzeit verändern).

Gefälschte Freundschaftsanfragen

Betrüger:innen erstellen oft gefälschte Social-Media-Profile und versenden Freundschaftsanfragen, um das Vertrauen von ahnungslosen Menschen zu gewinnen und zu missbrauchen. Gefälschte Freundschaftsanfragen können auch von Namen kommen, die einem bekannt sind, wenn Betrüger:innen beispielsweise ein neues Profil mit dem gleichen Namen erstellt haben.5

Durch den Identitätsdiebstahl können Menschen denken, diese Person zu kennen und ihr vertrauen. So können Kriminelle Spam und Malware verbreiten. Mit gefälschten Profilen können sie außerdem versuchen, Geldbetrug durchzuführen oder Leute für Schneeballsysteme zu gewinnen.6

Kostenlose Geschenkgutscheine

Eine weitere Betrugsmasche ist das Versprechen kostenloser Geschenkgutscheine auf sozialen Medien nach dem Ausfüllen von Umfragen oder der Weitergabe persönlicher Daten. Am Ende führen diese Links oft zu Phishing-Seiten oder Abofallen. Ein weiterer Trick ist die Aufforderung, Apps oder Programme herunterzuladen, um die Geschenkkarten zu erhalten. Diese können jedoch Malware enthalten, die das Gerät infiziert.7

Kostenlose App-Downloads

Kostenlose App-Downloads (oft mit falschen positiven Bewertungen) sind eine bekannte Taktik, um Nutzer:innen von sozialen Netzwerken zu täuschen und schädliche Software zu verbreiten oder persönliche Informationen zu stehlen. Betrüger:innen können mit dieser Taktik Datendiebstahl und auch finanziellen Betrug betreiben. Außerdem können die kostenlosen Apps Schadsoftware oder Abofallen enthalten.

Daher ist Vorsicht geboten, wenn kostenlose App-Angebote auf sozialen Medien auftauchen. Apps sollten nur aus vertrauenswürdigen Quellen heruntergeladen werden, wie zum Beispiel aus offiziellen App-Stores. Es ist auch ratsam, niemals persönliche Informationen preiszugeben, es sei denn, es handelt sich wirklich um eine legitime Quelle. Hier gibt es weitere Informationen wie man gefälschte Zahlungs-Apps erkennt.8

Social-Media-Quiz

Kontakte auf Plattformen teilen oft amüsante Ergebnisse von einem Quiz auf den Sozialen Medien. Diese Ratespiele sollen mit unterhaltsamen Fragen z.B. den Charakter beleuchten, die Kompatibilität mit Prominenten aufdecken oder das eigene Wissen mit anderen messen.

Doch dafür müssen Teilnehmende teilweise höchstpersönliche Informationen preisgeben, wie zum Beispiel ihre Lieblingsfarben, Kosenamen oder den Mädchennamen der Mutter. Diese Informationen können Kriminelle dann eventuell für Identitätsdiebstahl oder zur Beantwortung von Sicherheitsfragen für Online-Konten nutzen.9

Ein Social-Media-Quiz sollte daher nur bei bekannten und vertrauenswürdigen Quellen beantwortet werden, und Teilnehmende sollten keine persönlichen Daten teilen.9

Catfishing: Nachahmung von Marken oder Prominenten

Viele Catfishing-Fälle sind sich ähnlich: Eine Person lernt übers Internet eine andere Person kennen und verliebt sich. Online entwickelt sich eine Beziehung, im echten Leben sehen sie sich nie. Dann braucht die eine Person plötzlich dringend Geld. Manche Opfer von Catfishing verschicken hohe Summen, ehe sie Verdacht schöpfen. Denn hinter der vermeintlichen Beziehung stecken Kriminelle, die oft mit der gleichen Masche und den gleichen Fotos viele Ahnungslose betrügen.10

Doch nicht nur bei der Partnersuche gibt es Catfishing. Kriminelle können beispielsweise auch vorgeben, Prominente oder Wohltätigkeitsorganisationen zu sein, um Spenden zu sammeln. Daher sollten Social-Media-Profile immer genau angesehen werden, zum Beispiel indem die Fotos in der Bilder-Suche überprüft oder die Person im Internet gesucht wird. Aber Vorsicht: Eine absolute Sicherheit bietet auch eine gewissenhafte Überprüfung nicht.11

Warnsignale, die auf einen Betrug hinweisen, sind unter anderem:11

  • Die Person kann nie im echten Leben getroffen werden, weil es immer wieder neue Ausreden gibt
  • Geldanfragen
  • Fragen nach persönlichen Daten wie der Kreditkartennummer

Allgemein gilt: Weder Geld noch finanzbezogene Daten sollten mit Online-Kontakten geteilt werden. Außerdem sollten auch keine Nacktfotos oder ähnliches verschickt werden, da Kriminelle diese für Erpressungen nutzen könnten.11

Eine Reihe von Money Hub-Artikeln erklären andere gängige Betrugsmaschen, z.B. „Was ist Vishing?“

Wie können Social-Media-Betrugsmaschen erkannt und vermieden werden?

Um sich vor Betrug in den sozialen Medien und vor Phishing-Angriffen zu schützen, gilt es, einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:12

  • Nie auf verdächtige Links aus unseriösen Quellen klicken. Wenn es aus Versehen passiert und sich Anmeldeseiten oder Formulare öffnen, auf denen vertrauliche Informationen eingegeben werden sollen, diese sofort wieder schließen und keine persönlichen Daten weitergeben.
  • Ungewöhnliche oder unerwartete Anfragen nicht beantworten, sondern gegebenenfalls über offizielle Webseiten oder Kundendienstkanäle überprüfen.
  • Sicherheitsfunktionen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Diese können einen zusätzlichen Schutz vor unautorisiertem Zugriff auf Social-Media-Plattformen bieten. Starke Passwörter gehören auch dazu.
  • Misstrauisch bei Freundschaftsanfragen sein. Das gilt besonders für die, die man nicht kennt oder die schon in der Freundschaftsliste sind. Es ist ratsam, nur Freundschaftsanfragen von Personen anzunehmen, die Menschen persönlich kennen.
  • Sich informieren und Betrugsversuche melden. Um sich vor Betrug zu schützen, sollten Nutzer:innen sich regelmäßig über neue Betrugsmaschen informieren und verdächtige Aktivitäten oder Nachrichten bei den betroffenen Social-Media-Plattformen melden.

Sicheres Einkaufen in sozialen Medien: Die Bedeutung vertrauenswürdiger Zahlungsmethoden

Auf vielen Social-Media-Plattformen gibt es die Möglichkeit, online einzukaufen. Dabei ist es sehr wichtig, die verkaufende Person oder das Unternehmen zu prüfen und zu schauen, ob sie sichere Zahlungsmethoden für den Kauf anbieten.13

Für mehr Sicherheit beim Einkauf in sozialen Medien sollten auf jeden Fall vertrauenswürdige Zahlungsmethoden eingesetzt und etablierte Zahlungsdienste genutzt werden. So können Nutzer:innen zum Beispiel mit PayPal online einkaufen. Die Vorteile sind, dass Kund:innen über die Plattform Geld senden können, ohne ihre Bank- oder Kreditkartendaten an Dritte weiterzugeben. Dadurch wird das Risiko einer Gefährdung von Finanzinformationen minimiert. Zusätzlich bietet PayPal Sicherheit für Käufer.

Weitere Sicherheitsvorkehrungen sind Bewertungen und Rezensionen zu lesen, um sicherzustellen, dass andere Kunden positive Erfahrungen gemacht haben. Vorsicht bei Angeboten, die zu gut sind, um wahr zu sein. Gefälschte Angebote können ein Zeichen für Betrug sein. Deshalb ist es ratsam, die Glaubwürdigkeit des Angebots und des Verkäufers zu überprüfen, bevor ein Kauf getätigt wird.13

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