Die Begriffe „Gehalt“ und „Lohn“ werden oft als Synonyme genutzt. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch richtig: Es handelt sich bei beiden um Vergütung für geleistete Arbeit. In bestimmten Punkten unterscheiden sich Löhne und Gehälter jedoch wesentlich: Während Löhne gewöhnlich stunden- oder stückweise bezahlt werden, sind Gehälter feste Beträge, die üblicherweise monatlich gezahlt werden.1,2
In diesem Artikel werden die Merkmale von Lohn und Gehalt ausführlich erklärt – und wie die Unterschiede sich auch auf die persönliche Finanzplanung, die Besteuerung, Karrierechancen sowie die Rechte von Arbeitnehmer:innen in Deutschland auswirken können.
Ein Gehalt ist eine feste monatliche oder jährliche Zahlung für Angestellte. Im Gegensatz zu Löhnen, die oft auf Stundenbasis oder auf Basis geleisteter Arbeit bezahlt werden, bieten Gehälter eine stabile Einkommensquelle, die regelmäßig erfolgt, unabhängig von der tatsächlichen Arbeitszeit.3
Diese Form der Vergütung ist besonders für Angestellte eines Unternehmens (zum Beispiel für Techniker:innen oder Bürokaufleute) üblich. Gehälter können Arbeitnehmer:innen finanzielle Sicherheit bieten, und sie können Zusatzleistungen wie Bonuszahlungen (kurz: „Boni“) und betriebliche Vorteile umfassen.3,4
Feste Gehälter bieten Stabilität, während leistungsbezogene Gehälter die Möglichkeit bieten, das Einkommen durch individuelle Mehrarbeit zu steigern. Der Leistungsanreiz kann ein zusätzlicher Ansporn sein, der unter Umständen allerdings auch zu Leistungsdruck führen kann.5
Provisionsbasierte Gehälter sind zudem stark leistungsorientiert. Sie können Mitarbeiter:innen anspornen, ihre Verkaufszahlen zu erhöhen. Diese Gehaltsart kommt häufig in Berufen vor, die mit Verkauf zu tun haben, z.B. in der Software-, Pharma- oder Maschinenbauindustrie. Achtung: Bei einem provisionsbasierten Gehalt sollte beachtet werden, dass es zu Einkommensschwankungen kommen kann.6,7
Generell können verschiedene Gehaltsstrukturen direkte Auswirkungen auf die finanzielle Planung von Menschen haben – die Wahl der jeweiligen Gehaltsart sollte also erst nach einer gründlichen Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile getroffen werden.
Ein Grund- oder Festgehalt ist ein vorher festgelegter Betrag, der erst einmal unabhängig von den geleisteten Arbeitsstunden oder der individuellen Leistung an Mitarbeiter gezahlt wird. Dies bedeutet, dass das Gehalt im Prinzip unverändert bleibt, ungeachtet von Schwankungen in der Arbeitsbelastung oder der Produktivität des Einzelnen.8
Ein festes Gehalt kann Stabilität bieten und die Budgetierung und finanzielle Planung vereinfachen. Das regelmäßige Einkommen kann dabei helfen, den Überblick zu behalten, Ausgaben zu verwalten, Geld zu sparen und für die Zukunft zu investieren.9
Variable Vergütung bezieht sich auf eine Bezahlung, die je nach Leistung der Mitarbeiter:innen, den Unternehmensgewinnen oder dem Erreichen bestimmter Ziele schwankt. Im Gegensatz zu festen Gehältern ist variable Vergütung kein festgelegter Betrag und kann im Laufe der Zeit variieren. Beispiele für variable Vergütung sind Boni, Provisionen und Gewinnbeteiligungen.10
Bonuszahlungen sind zusätzliche Zahlungen, die an Mitarbeiter:innen für das Erreichen bestimmter Ziele oder Meilensteine, wie das Erreichen von Umsatzzielen oder das vorzeitige Abschließen von Projekten, vergeben werden. Diese Boni werden oft nach Ermessen des Unternehmens ausgezahlt und können je nach individueller oder Teamleistung variieren.11
Provisionen sind eine Form der variablen Vergütung, die in Vertriebspositionen häufig verwendet wird. Vertriebsmitarbeiter:innen verdienen eine Provision basierend auf dem Wert oder der Menge der durch sie generierten Verkäufe. Die Provisionssätze können je nach Faktoren wie der Art des verkauften Produkts oder der Dienstleistung und etwaigen Anreizstrukturen des Unternehmens variieren.12
Bei einer Gewinnbeteiligung wird ein Teil der Unternehmensgewinne an die Mitarbeiter:innen weitergegeben. Dies kann durch Boni erfolgen, die an die Gesamtleistung des Unternehmens geknüpft sind, oder durch Anteile oder Aktienoptionen am Unternehmen. Das kann Arbeitnehmer:innen dazu motivieren, zum Erfolg des Unternehmens beizutragen.13
Einige Positionen bieten ein Grundgehalt sowie zusätzliche variable Vergütungen basierend auf Leistung, Verkäufen oder dem Erreichen spezifischer Ziele. Diese Vergütungsstruktur kombiniert die Sicherheit eines festen Gehalts mit der Möglichkeit, zusätzliche Einkünfte durch herausragende Leistung zu erzielen.14
Die Grundlage dieser Vergütungsart ist das Grundgehalt: eine feste, regelmäßige Zahlung, die die Basisleistung der Mitarbeiter:innen abdeckt. Zusätzlich werden variable Vergütungen angeboten, die auf verschiedenen Faktoren basieren, z.B. individueller Leistung, Umsatz- oder Unternehmenszielen.
Auch hier können Arbeitnehmer:innen durch die Aussicht auf zusätzliche Vergütung motiviert werden, ihre Ziele nicht nur zu erreichen, sondern sogar zu übertreffen.15
Löhne sind in der Regel Zahlungen auf Stunden- oder Tagesbasis für geleistete Arbeit und werden üblicherweise in handwerklichen Berufen, im Einzelhandel oder auch in Teilzeitstellen verwendet. Die Höhe des Lohns kann wöchentlich oder monatlich variieren – je nach der Anzahl der geleisteten Stunden sowie etwaiger geleisteter Überstunden.16
In Deutschland gibt es verschiedene Lohnmodelle, die im Folgenden erklärt und definiert werden.
Stundenlöhne bzw. Zeitlöhne werden basierend auf der Anzahl der Stunden bezahlt, die Arbeitnehmer:innen gearbeitet haben. Sie sind typisch für Jobs, bei denen die Arbeitszeit variieren kann, zum Beispiel in Gelegenheitsbeschäftigungen, sowie in Branchen wie dem Einzelhandel, der Gastronomie oder der Dienstleistungsbranche.16
Überstundenlöhne werden gezahlt, wenn Menschen über ihre reguläre Arbeitszeit hinaus arbeiten. Diese zusätzliche Vergütung wird in der Regel zu einem höheren Stundensatz gezahlt und dient dazu, die zusätzliche Belastung oder die außergewöhnliche Arbeitszeit auszugleichen. Sie ist in Branchen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten oder starkem Arbeitsaufkommen üblich, wie zum Beispiel in der Produktion, im Gesundheitswesen oder in der Hotellerie.16
Diese Art von Lohn basiert auf der Anzahl der produzierten Einheiten oder der abgeschlossenen Aufgaben. Mitarbeiter:innen erhalten eine festgelegte Rate pro Einheit oder Stück, die sie produzieren oder abschließen.
Akkordarbeit wird häufig in produktionsorientierten Umgebungen wie der Fertigung, Landwirtschaft oder im Bauwesen verwendet: Hier kann die Leistung direkt quantifiziert werden, zudem kann die Produktivität der Arbeitenden stark variieren.17
Dieser Lohn bezeichnet den Bruttobetrag, der verdient wird, bevor Abzüge für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge vorgenommen werden. Die Zahl stellt die Gesamtvergütung für die geleistete Arbeit dar. Sie bildet eine Grundlage, bevor alle finanziellen Verpflichtungen abgezogen werden. Es ist wichtig, den Nominallohn zu kennen, um den eigenen Verdienst genau einschätzen zu können, da er die volle Vergütung vor allen Abzügen aufzeigt.18
Barzahlungen, auch Geldlohn genannt, sind eine direkte Form der Lohnzahlung, bei der Arbeitnehmer:innen ihren Verdienst in physischer Währung erhalten. Aufgrund der Vorteile, die das digitale Bankwesen bietet, ist diese Form der Lohnzahlung jedoch weniger üblich geworden.19
In bestimmten Branchen oder Regionen kann es zwar immer noch zu Bargeldzahlungen kommen, doch der Übergang zum Online-Banking hat diese Methode aufgrund ihrer Effizienz und Zuverlässigkeit weitgehend ersetzt – dennoch ist diese Lohnart legal.20
Sachleistungen sind geldwerte Vergünstigungen, die als Teil des Entgeltes gewährt werden können. Dazu gehören Angebote wie Krankenversicherung, Firmenwagen oder Wohnraum. Sie erhöhen die Gesamtvergütung, da sie über den rein monetären Lohn hinaus einen zusätzlichen Wert bieten – was wiederum zur Zufriedenheit und zur finanziellen Sicherheit der Mitarbeiter:innen beitragen kann.21
Wie bereits zuvor erwähnt, sind Löhne und Gehälter Formen der Entlohnung für Arbeit. Sie unterscheiden sich jedoch in mehreren wichtigen Aspekten.3
Löhne:
Gehälter:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, persönliche Einnahmen, zu denen auch Festgehalt oder Stundenlohn gehören, zu überwachen:
Viele Arbeitnehmer:innen kennen ihr monatliches Gehalt ganz genau – aber wissen vermutlich gar nicht, was das umgerechnet auf eine tatsächlich geleistete Arbeitsstunde bedeutet. Der eigene Stundenlohn kann aber für die Budgetierung und den richtigen Umgang mit Geld hilfreich sein. Er kann selbst ausgerechnet werden:24
Die Gehaltsformel für die Stundenlohnberechnung sieht also so aus:
Monatslohn x 3 ÷ 13 ÷ Wochenarbeitsstunden = Stundenlohn (brutto).
Noch bequemer kann der stündliche Lohn mit einem der vielen Stundenlohnrechner, die im Internet zu finden sind, kalkuliert werden.25
Von stabilen Festgehältern über Grundgehälter mit variablen Anteilen bis hin zu Lohnmodellen für Arbeitskräfte mit flexiblen Arbeitszeiten gibt es unterschiedliche Vergütungsmöglichkeiten, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.
Doch keine Diskussion über Löhne und Gehälter ist vollständig ohne einen Blick auf den rechtlichen Rahmen, der diese regelt. In Deutschland werden die Rechte der Arbeitnehmer:innen durch Gesetze wie das Arbeitszeitgesetz und das Mindestlohngesetz geschützt. Diese Vorschriften sollen nicht nur faire Entlohnung, sondern auch angemessene Arbeitsbedingungen gewährleisten.26
Es ist daher unumgänglich, sich über die neuesten Entwicklungen zu Löhnen und Gehältern sowie über die geltenden rechtlichen Richtlinien auf Webseiten wie der Plattform des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales oder des Bundesfinanzministeriums zu informieren. Denn in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt ist es wichtig, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, um fundierte Entscheidungen über die eigene berufliche Zukunft – und nicht zuletzt die persönlichen Finanzen – treffen zu können.
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